Superhirne gesucht
Kreuzer, Oktober 2001
Durch ihre Intelligenz heben sie sich von 98
Prozent der Bevölkerung ab, treten aber nicht als überhebliche
Superhirne auf. Dem internationalen IQ-Club Mensa, 1946 in England gegründet,
gehören Leute an, die gerne den Dingen auf den Grund gehen. Auch
in Leipzig ist Mensa mit einem eigenen Stammtisch vertreten. Der KREUZER
sprach mit dem den Mensanern Georg Dehn (Astrologe) und Mika Erola (Politikwissenschaftler).
KREUZER: Wie kommt man auf den Gedanken, einem
IQ-Club beizutreten?
Dehn: Als ich Mensa kennenlernte, habe ich mich auf Anhieb prächtig
mit einem Astronomen unterhalten - was im Leben eines Astrologen eher
selten vorkommen dürfte. Wahrscheinlich macht das Wissen um die
Gemeinsamkeit eines hohen IQ toleranter. Nach dem Motto "Der ist
ja auch Mensaner, also muss ja etwas dran sein!"
Erola: Es muss ja nicht unbedingt etwas an der Astrologie dran sein,
aber Mensaner sind bei allen Themen eher geneigt nachzufragen, wenn
sie Schwachsinn vermuten.
KREUZER: Ist Neugier ein Zeichen von Intelligenz?
Erola: Sicher. Im übrigen wird Intelligenz gerade in Deutschland
mit übertriebener Ehrfurcht betrachtet. Dabei ist sie nur eine
Eigenschaft der Persönlichkeit unter vielen. Hochintelligente Menschen
müßten keineswegs kreativer oder erfolgreicher als weniger
intelligentere sein.
KREUZER: Die meisten Mitglieder hat Mensa in Hamburg.
Hat sich das mit dem IQ noch nicht in den Osten herumgesprochen?
Erola: Es gibt hier einen fruchtbaren Boden. Denn in der DDR viele aus
politischen Gründen für höhere Ausbildung ausgewählt
und der Rest, egal wie gut, auf die Baustellen geschickt. Dabei kann
nichts anderes herauskommen, als dass die "Baustellen-IQs"
höher sind als im Westen!
INTERVIEW: DANIEL STURM
Kontakt: georg_dehn@yahoo.de, www.de.mensa.org
IQ-Test (100 DM/ermäßigt 70 DM) am 21. Oktober, 15 Uhr, Mendelssohnstr.
7, 04109 Leipzig, Tel (0341) 3 91 99 66
Treffen sind am 2. Montag des Monats um 20h, Blauer Salon / Kosmos-Hotel,
Gottschedstr. 1